Abgeleitet ist das Wort "Utopie" aus einem für die Neuzeit wichtigen Staatsroman: Der englische Staatstheoretiker Sir Thomas Morus siedelte den bestmöglichen aller Staaten 1516 in seinem Buch auf der fernen Insel "Utopia" im Nirgendwo an. Fünf Institute in Wiesbaden verschrieben sich der Frage: Mit welchen Erwartungshaltungen verbinden heute junge Künstler Utopien? Im Ideenwettbewerb "Sehnsucht nach Utopie. Film und Fotografie im Dialog" den 1998 die Galerie Kunstadapter anregte, wurden nicht nur zwei Arbeiten – Stanislaw Muchas Dokumentarfilm "Ein Wunder" und Stefan Kaminskis Foto "Linie 6" – mit Geldpreisen in Höhe von je 4000 Mark prämiert. Aus etwa 500 europäischen Einsendungen wurde eine sehenswerte Sonderausstellung mit medialen Arbeiten von rund 40 Künstlern: das Landesmuseum Wiesbaden, der Kunstverein, der Bellevuesaal, die Galerie Kunstadapter als Ideengeber sowie die FilmBühne Caligari waren als Ausstellungsorte Kooperationspartner.
 
In Anlehnung an eine Idee, eine Münze in die Tiefe eines Brunnens zu werfen und einen Wunsch offen zu haben, entstand Katarina Matiaseks und Robin Rimbauds virtueller Wunschbrunnen. An Gerhard Richters Gemäldezyklus "18. Oktober 1977" knüpft das Foto-Tableau "Reflex" von Helen Wernitz an.
Ein größerer Teil der Arbeiten bezog sich auf Mythen des Western Genres. Die Holländerin Riz Hazekamp travestiert sich in Großfotos provokativ als zweigeschlechtlicher Cowboy und ballernde Amazone.

Sehnsucht nach Utopie / Film und Fotografie im Dialog

11. Februar 2000 - 12. März 2000

 

Rizk Hazekamp / Wiebke Grösch & Frank Metzger / Boris Eldagsen / Astrid Herrmann

kuratiert von kunstadapter, Wiesbaden (Andreas Greulich und Marc Peschke)