Von der Ausschließlichkeit zum Allgemeineren, von der Vereinzelung zur Gruppe. "Die Alleinigen" sind aus Sicht von Heinz Breloh 60-70 Einzelstücke. "Meine Bildhauerei ist eine Verbindung von Geistigem und Körperlichem – wobei das Körperliche schon unverschämt stark ist", sagt Breloh selbst über seine Arbeit. Er will dem Material viel Freiraum belassen, schafft "ein Gegenüber, einen Dialogpartner". Damit ist der Prozess auch für ihn selbst spannend. Wie ein Arzt, der im Krankenhaus nach seinen Patienten schaut, müsse er jeden Tag ins Atelier und sehen, "wie es den Wesen geht". Diese "Ehrlichkeit des Machens" ist Breloh wichtig. 1940 in Hilden geboren, nahm er bereits 1977 an der "documenta 6" teil und seit 1982 Gastprofessuren an verschiedenen Akademien. Neben den Terrakotten, die 1997-98 entstanden, zeigte der Kunstverein die Zeichnungen Brelohs, im Wesentlichen Übermalungen von männlichen Akt-Fotografien. Eine Arbeit von Breloh war schon in der ersten Ausstellung der NKV-Reihe "Das Material des Bildhauers" zu sehen. Damals ging es ebenfalls um die Bewegung, aber mit einem anderen Aspekt: Der Dynamik, die in/zur Masse erstarrt war.

Heinz Breloh / Die Alleinigen

10. May 1998 - 14. June 1998

 

curated by Gottfried Hafemann