Lola Göller
Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zum siebzehnten Mal in Folge vergebene Stipendium Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen geht 2024 an Lola Göller (*1983, Frankfurt am Main, Deutschland).
Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale Künstler:innen zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen von Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein (2025/26).
Die fünfköpfige Jury 2024 setzte sich zusammen aus Jana Dennhard / Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Museum Wiesbaden, Elmar Hermann / Bildender Künstler, Michael Berger / Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Monique Behr / Referentin für Bildende Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und Lotte Dinse / Direktorin, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden.
Die Jury entschied aus 56 Nominierungen einstimmig und begründete ihre Wahl wie folgt: Lola Göllers künstlerische Praxis umfasst Skulpturen, Performances, Installationen und Videos. Ihre interdisziplinäre Herangehensweise zeugt von einem ausgeprägten Sinn für Medienreflexion und einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung und Konstruktion von Identität, Erinnerung und Realität. Göller beschäftigt sich mit Themen und Phänomenen, die oft am Rande der gesellschaftlichen Wahrnehmung oder Diskurse liegen. Sie untersucht unkonventionelle Lebensweisen, soziale und kulturelle Dynamiken, Alltagsphänomene und mythologische Konstruktionen. Besonders beeindruckt hat die Jury die Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten, die eine kritische Reflexion über die gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und technologischen Umstände anregen. Ihr gelingt es, die Grenzen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem herauszufordern und die Betrachter:innen aktiv mit einzubeziehen.
Lola Göller tritt ihr Arbeitsstipendium in Wiesbaden Mitte Juni 2025 an. Die Ausstellung wird von November 2025 bis Mai 2026 im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zu sehen sein.
Über die Künstlerin /
Lola Göller (*1983 in Frankfurt am Main, lebt in Berlin) schloss 2012 ihr Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschüler:in von Professor Gregor Schneider ab. Mit ihren Arbeiten war sie weltweit in zahlreichen Ausstellungen vertreten, darunter im Den Frie Centre of Contemporary Art Kopenhagen, Kunstverein Tiergarten Berlin, Doza Galerie Sofia, Staatstheater Kassel, Parque Cultural de Valparaíso, Kunstverein Wagenhallen Stuttgart und Knockdown Center New York.
Ihre Skulpturen und raumfüllenden, audiovisuellen Installationen setzen sich mit gesellschaftlichen und architektonischen Randerscheinungen auseinander. Sie untersucht und archiviert Imitate und offenkundige Kopien und befragt bauliche, gedankliche und emotionale Aspekte ihrer Funktion und Wirkung. Auf gestalterischer Ebene nutzt sie die menschliche Stimme – oftmals ihre eigene – als ergänzendes, kontrastierendes oder erzählendes Stilmittel. Häufig erweitert sie ihre Werkkomplexe um Hörspiele, Performances und multimediale, multisensorische, performative Vorträge.
Das Stipendium wird durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ermöglicht.