Taro Izumi
Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zum siebten Mal in Folge vergebene Stipendium Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen geht 2014 an Taro Izumi (geboren 1976 in Nara, Japan). Er wurde von Nanjo Fumio, dem Direktor des Mori Art Museums in Tokio nominiert.
Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt (Juni bis August 2014) sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein (September 2014 bis Mai 2015) inklusive einer Publikation.
Die fünfköpfige Jury 2014 setzte sich zusammen aus Mihoko Nishikawa, Kuratorin am Museum of Contemporary Art Tokyo, Nina Tabassomi, Kuratorin am Fridericianum in Kassel, Michael Berger, Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Dr. Isolde Schmidt, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Elke Gruhn, Künstlerische Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden. Die Jury entschied aus 48 Nominierungen.
Taro Izumis Werke sind spielerisch angelegt und zeichnen sich durch Spontanität und Eigenwilligkeit aus. Mit seinen raumfüllenden und performativen Installationen, die an Brettspiele erinnern, überführt er das Konzept des Homo ludens in die künstlerische Praxis. Eng verbunden mit dem Zufall, bergen seine Werke Risiken: Der Künstler als Akteur hält sich an zuvor festgelegte Spielregeln, doch der Ausgang des Spiels, das der Mensch als elementare Form der Sinnfindung braucht, bleibt stets ungewiss. Oftmals lädt Izumi die Betrachter dazu ein, zu Mitspielern in seinem künstlerischen Kosmos zu werden, Sehgewohnheiten aufzubrechen und sich die Wirklichkeit neu anzueignen. Mit seiner Installation Tsubo (The Metro) auf der Yokohama Triennale 2011 erlangte er internationale Aufmerksamkeit.