Im Rahmen des Kunstsommers 2023, der im Zeichen des 60. Jubiläumsjahrs zur Entstehung der Fluxus-Bewegung in Wiesbaden steht, beziehen sich die choreografischen Arbeiten dieser Startbahn unter dem Titel Fluxus auf die gleichnamige Kunstrichtung. Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts kooperieren hierbei mit Studierenden der Akademie für Mode und Design sowie des Studiengangs "Media: Conception and Production" der Hochschule RheinMain und schaffen, im Geiste des Fluxus, Happenings, Performances und Interventionen im urbanen Raum. Vom 1. bis zum 23. September 1962 etablierten die Fluxus Internationalen Festspiele Neuester Musik in Wiesbaden eine völlig neue Kunstform, welche sogar unter den zahlreichen anderen schillernden, extravaganten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts schrill auffällt. John Cages Überlegungen zu Klang, Stille, Zufall und den räumlichen Aspekten von Musik prägten eine ganze Reihe von Künstler:innen wie Yoko Ono, Nam June Paik, Alison Knowles zur interdisziplinären künstlerischen Erforschung des Spielerischen, Impulsiven und Exaltierten sowie des Umdeutens bis dahin geltender Gattungen, Begriff und Selbstverständlichkeiten. Idee und Prozess wurden als wichtiger erachtet als das künstlerische Endprodukt, das Alltägliche als maßgebliche Materialität und Location gedacht.
In Startbahn Fluxus setzen sich die Tänzer:innen und Studierenden in 8 Projekten mit der künstlerischen Bandbreite dieser Avantgardeströmung an verschiedenen Orten in der Wiesbadener Innenstadt auseinander. Auf einer geführten Tour können die Besucher:innen dabei die jeweiligen Stationen erkunden. Startpunkt ist der Haupteingang des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.
Stück im Kunstverein
Startbahn Fluxus
Exit Expectations
In Exit Expectations ist der Name Programm: Erwartungen werden hier unterwandert, Zuschauer:innen überrascht. Neuartigkeit und Unmittelbarkeit sind zentrale Ansprüche und Experimentierfelder des Projekts. Dabei wird die Vorstellung des Menschen als Gewohnheitstier kritisiert, dem der eigene Trott zum Verhängnis wird; ein förmlicher Schrei nach einer Befreiung von Barrieren, die wir uns selbst auferlegen. Im Aufeinandertreffen eines Films mit einer das Filmnarrativ fortführenden Performance, entsteht ein multimediales Geflecht, in welchem Voreingenommenheit hinterfragt wird. Hautnah, spontan, Fluxus durch und durch.
Konzept & Umsetzung: Bas Meyer, Christian Warwel, Kira Möller, Luise Leber, Robin Jaeschke, Torben Friedrich Kostüm: Maya Forstner, Paula Reinhardt, Shannon Böttig
Choreographie & Tanz: Alessio Damiani, Vanessa Shield
Mit besonderem Dank an den Nassauischen Kunstverein Wiesbaden, die Werkstätten des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Tim Bräuer, sowie Claudia Aymar (Hochschule RheinMain).
Rückfragen:
Lisa Marie
Produktionsleitung Startbahn Fluxus
Hessisches Staatsballett
+49 176 569 360 40
lisa.marie.heidrich@googlemail.com
