Die Zentralsammelstelle Wiesbaden (Central Collecting Point at Wiesbaden) war eine Behörde der amerikanischen Besatzungszone, die dem Schutz und der Erhaltung der Kunstwerke dienten, die während des Krieges von ihren ursprünglichen Standorten - meist Museen - entfernt wurden, um sie vor Vernichtung und Beschädigung zu schützen. Andere derartige behördliche Stellen wurden von der amerikanischen Militärregierung auch an anderen Orten errichtet.
Um den Kunstwerken und den vielfältigen Kulturgütern, die in der Sammelstelle Wiesbaden untergebracht werden mussten, den notwendigen Schutz zu bieten, hatte man im Juli 1945 mit der Wiederherstellung des Gebäudes des Landesmuseums begonnen, das während des Krieges sehr beschädigt worden war. In der Zentralsammelstelle Wiesbaden arbeitete ein Stab deutscher Spezialisten und Fachleute, unter anderem der Direktor des Staedelschen Kunstinstitutes Frankfurt/M., Dr. Ernst Holzinger. Die Direktion der Gesamtorganisation lag in Händen von Captain Walter I. Farmer, der Spezialoffizier für Denkmalspflege, Schöne Künste und Archive der Militärregierung Groß-Hessen war.
In dieser ersten Ausstellung wurden knapp 100 Werke der italienischen Renaissance, holländische und flämische Gemälde des 17. Jahrhunderts, deutsche Meister, niederländische Meister, Plastiken aus dem ägyptischen Raum, so z. B. die berühmte Büste der Königin Nofretete aus dem Deutschen Museum Berlin, sowie Werke des späten Mittelalters gezeigt. Nicht immer konnten die Künstler namentlich zugeordnet werden.