In dieser Ausstellung im Rahmen des NKV extra seinen Besuchern eine „Chambre separee" der besonderen Art: Die 1963 in Wiesbaden geborene und heute in Frankfurt lebende Künstlerin Cornelia Franke gestaltet sie als Raum im Raum, als Ort des Rückzugs im öffentlichen Ambiente des Kunstvereins: eine Ambivalenz, die in der Installation auf verschiedenen Ebenen wahrnehmbar wird.

Ein achteckiges Sitzobjekt umschließt eine ebenfalls achteckige Platte, hinter der sich ein Monitor verbirgt. Durch einen Schlitz kann man das Bild erspähen, das er sendet: Wie ein Auge gibt er Einblick in dieses Innenleben und zeigt die Blase einer Wasserwaage, die gleichsam als sensible Pupille jede Erschütterung, jedes Ungleichgewicht registriert.

Die Membranen der unter den Sitzen montierten Lautsprecher übertragen schwer lokalisierbare Geräusche, dumpfe, Ruhe vermittelnde Töne und – als Pendant – helle, nervöse Klänge. So wird diese "Chambre separee" zu einem ambivalenten Ort, zu einer Schnittstelle von Innenleben und Außenwelt, von Ruhe und Bewegung, zu einem Objekt, an dem Intimität und Öffentlichkeit aufeinander treffen.

Cornelia Franke / Chambre separeé

28. Februar 1997 - 16. März 1997

 

NKV extra

Videoinstallation

kuratiert von Josefine Raab