Seit 1994 zeigt der NKV den siebenteiligen Zyklus zu den Materialien des Bildhauers. "Licht" präsentierte nun Installationen verschiedener Künstler. Bei Jack Sal gehen Licht und Zeit eine unspektakuläre, aber effektvolle Ehe ein. Der in New York lebende Künstler hatte vor der Pforte des NKVs ein Wahrzeichen der Ausstellung postiert. Zwischen Steinquadern lugten die Ränder eines besonders langsam reagierenden Fotopapiers hervor, die Dauer der Ausstellung zu dokumentieren. In der Schau selbst operierte Sal mit drei Fernsehmonitoren, die das Flimmern von verschiedenen Sendern auf das Fotopapier an der Wand werfen. Fritz Balthaus arrangierte Podeste, Spiegel und Spannplatten rund um eine gigantische Glühbirne.

Charly Steiger zeigte eine Lichtzeichnung mit konstruktivem Eigenleben. Antoni Mikolajcyks Pyramiden lassen das Licht dekorativ von unten hervorströmen.

Dem Düsseldorfer Künstler Mischa Kuball gelingt es, mit zwei Diaprojektoren hinter farbigen, sich drehenden Glasscheiben einen ganzen Raum in Schwingung zu versetzen. Durch die Dunkelheit wandern immer neue, brillant leuchtende geometrische Kompositionen.

Mit Wortwitz verleiht Bernhard Blümlein dem immateriellen Licht eine optisch gebündelte Präsenz. Seine "Einrichtung" zeigt Mobiliar unterschiedlicher Höhe, vom Schrank bis zum Stuhl, das eines gemeinsam hat: ein Loch von etwa fünf Zentimeter Durchmesser, durch da ein diagonaler Lichtstrahl ungehindert hindurch gleiten kann.
Gleichermaßen präzise ist die Arbeit von Jean Marc Segalen. Dünne Stahlrohre im geringen Abstand zur Wand werfen einen Schatten, der für eine erstaunliche Illusion sorgt.

Das Material des Bildhauers / LICHT

18. Januar 1998 - 01. März 1998

 

Fritz Balthaus / Burkard Blümlein / Mischa Kuball / Antonin Mikolajczyk / Jack Sal / Jean Mac Segalen / Charly Steiger

kuratiert von Gottfried Hafemann