Als Ausstellungskatalog erscheint das Werkverzeichnis der Grafischen Mappen von Klaus Süß. Zur Ausstellung wird eine Vorzugsgrafik von Klaus Süß aufgelegt. Es handelt sich bei der Ausstellung um ein fast einzigartiges Werk von mehr als 50 grafischen Mappen, die der 1951 in Crottendorf im Erzgebirge geborene Künstler geschaffen hat. Süß' Weg zur Existenz als freischaffender Künstler war absolut DDR-untypisch: Zunächst in einem handfesten Beruf ausgebildet, mied er die DDR-Kunstakademie und organisierte ebenso kraftvoll, wie seine Bilder es sind, seine Ausbildung selbst. Er suchte sich seine Lehrer unter den nicht angepassten Künstlern u.a. der Gruppe Clara Mosch, organisierte Ausbildungszirkel und entwickelte so eine eigene Bildsprache, die die expressionistische Tradition mit der Figuration der "Jungen Wilden" verschmolz. Von Staatsaufträgen blieb er verschont. Gestrafft und intensiviert wurde seine künstlerische Handschrift durch mehrere Arbeitsaufenthalte im südlichen Afrika Mitte der neunziger Jahre, deren Ergebnisse zu Teilen auch schon im NKV ausgestellt waren.
Süß' Inhalte sind die archaischen Fragen nach Liebe und Gewalt, Herrschaft und Eros. Von Material und genius loci geprägt, arbeitet der in Chemnitz lebende Künstler schwerpunktmäßig in der Technik des Holz- und Linolschnitts in der verlorenen Form. Dazu hat er eine spezielle Methode des Farbauftrags entwickelt, die die Flächen porös und lebendig erscheinen lässt.