Die Videoarbeit HEARING THE SHAPE OF A DRUM thematisiert die übersteigerte Medienaufmerksamkeit, die das „Monster von Amstetten“ im Zuge des spektakulär-grausamen Kriminalfalls im gleichnamigen Ort in Österreich auf sich zog. Handlung des Films ist die lange Zeit des Wartens hunderter von Journalisten und Kamerateams aus aller Welt auf Bildmaterial und Informationen. Das Verfahren gegen Josef Fritzl, das „Monster von Amstetten“, fand damals hinter verschlossenen Türen statt, was die Presse vor eine erhebliche Schwierigkeiten stellte: Die Abwesenheit des Bildes. Über das Beobachten der Presse hinaus, die, auch ohne jegliche faktische Grundlage, Bilder und Geschichten zu erzeugen sucht, wirft Voigniers Arbeit die Frage nach der Parallelität zwischen Journalist und Künstler auf, da auch jener auf dieselbe Weise produziert.

Bildnachweis: Marie Voignier: Hearing the shape of a drum, 2010, HDV video, 17 min, Coproduced by the 6th Berlin Biennial for Contemporary Art and the Centre d'Art Contemporain de Brétigny. Courtesy Marcelle Alix, Paris