Der Ausstellungsstitel ist eine Formel, eine Verknüpfung aus der Mathematik. Die grundlegenden Bestandteile der Installation von Markus Huemer sind ein Stuhl (Frankfurter Küchenstuhl), auf dem verschiedene geometrische Farbflächen zu sehen sind, und ein sich ständig ändernder, sich generierender Text, der mittels eines Beamers auf eine Wand projiziert wird. Die Texte paraphrasieren die jeweils aktuelle Beobachterposition im Raum, thematisieren ihren Blick auf den Stuhl. Die sich generierende Textmenge ist einerseits abhängig von dieser Position und .andererseits von der Lokalisation von Beobachtungspositionen (Server – IP-Adressen) im lnternet.

Der Stuhl wurde lackiert, und zwar jeweils abhängig von seiner räumlichen Anordnung in einem bestimmten konstanten Lichteinfall. Die herrschenden Lichtverhältnisse erzeugen auf dem Stuhl Licht und Schatten, flächentektonische Konstruktionen. Dort, wo sich Schattenflächen am Objekt, am Stuhl, konstruierten, wurden Farbflächen lackiert. Die Lichtflächen wurden nicht bearbeitet.

Eine im Raum installierte Videokamera erfasst die Bewegungen des einzelnen Ausstellungsbesuchers sowie die dynamische Dichte aller Anwesenden. Unentwegt werden ihre Positionen als Weg- und Zeitfaktoren in Bezug auf die Raumposition des Stuhls gemessen. Diese Positionen werden stetig in IP-Adressen umgerechnet.

Die Umwandlung erfolgt mittels stark gerasterter Bilder, aus denen der Computer die Vektoren filtert, um dann die IP-Adressen zu generieren. An diese IP-Adressen wird ein Ping gesendet, der ihre "geografischen" Standorte im Netz bestimmt, so, wie zunächst die Betrachterpositionen im Ausstellungsraum festgestellt wurden.

In einer Traceroute stellt ein erfolgreicher Ping-Versuch die Anzahl der Hops und die Responsetime in Millisekunden fest. Die Traceroute ist abhängig von der dynamischen Systemauslastung, beziehungsweise der Intelligenz der Systeme. Die Lokalisation eines Rechners im rhizomatischen Netz ändert sich stets und ist demnach einmalig, temporär und somit singulär. Infolge der sich ständig neu produzierenden IP-Adressen. (durch die sich verändernden Positionen der Ausstellungsrezipienten) werden durch die Pings virtuelle Beobachterpositionen im Netz bestimmt und das Netz vermessen.