Die Ausstellung zeigte drei Videoarbeiten des Schweizer Künstler Stefan Banz (* 1961).
Zeitgleich zum Themenschwerpunkt der diesjährigen Buchmesse war die Schweiz damit auch in Wiesbaden zu Gast. Im NKV wurden die Videoarbeiten "Scream & Water", "Shot" und "Mach" groß auf die Wände projiziert. Sie sind alle 1998 entstanden und verarbeiten schnappschussartig aufgenommenes Material in einer Art, dass eine überraschende Mischung aus Tragik, Gewalt, Witz und Humor entsteht. Die Videos, die kaum die Länge eines TV-Spots überschreiten und damit der durch die Medien geprägten schnellen Wahrnehmung Rechnung tragen, nehmen unmittelbar gefangen, machen betroffen und veranlassen uns gleichzeitig zum Schmunzeln. Fortwährend hin- und her gerissen zwischen Amüsiertheit und Beklemmung wird man aus diesem Dilemma nicht wieder entlassen. Es sind kleine Kabinettstücke des Lebens, bei denen man glaubt, sie sofort zu begreifen, um dann aber zu merken, dass nur wir selbst es sind, die uns beim Betrachten der Episoden Sinnfälligkeit geben, denn: Wahrnehmung täuscht! Stefan Banz arbeitet geschickt mit dem allseits gegenwärtigen Missverstehen von Dingen und Phänomenen und fordert uns auf, hinter dem Ernst auch den Schalk, hinter der Liebe die Brutalität, hinter der Sehnsucht die Erfüllung, hinter dem Urteil das Vorurteil und umgekehrt zu erkennen.