Arbeiten von Ella Ziegler (*1970), Preisträgerin des Bundeswettbewerbs für bildende Kunst, waren bereits in der von René Block kuratierten Ausstellung 40 Jahre: Fluxus und die Folgen im Kunstsommer 2002 in Wiesbaden zu sehen. In einer anschließenden Einzelausstellung (Interventionen) entwickelte sie eine engen Verbundenheit zu Wiesbaden - für den Nassauischen Kunstverein entstand im Sommer 2004 ein besonderes Projekt im Außenraum:

Im Maßstab 1:10 ist ein Modell der NKV Villa Wilhelmstrasse 15 erstellt worden, dass als Entenhaus am warmen Damm installiert wird. Der Kunstverein in Miniatur erlaubt so den Wiesbadener Enten einen Besuch im Kunstverein.

"Es kann doch nicht sein, dass in einer Stadt wie Wiesbaden, die Enten in Hütten hausen müssen..." (Ella Ziegler).

Ella Ziegler knüpft damit an die Idee einer der populärsten Projekte des Kunstvereins an - die Ausstellung „Überall ist Entenhausen“ (7.12.1986 - 18.1.1987) und führt dieses in ihrer ironisch analytischen Arbeitsweise fort. Ella Ziegler kollaboriert in ihren kontextbezogenen Projekten mit dem "Unbekannten". Ihre Kunst kennt keine Vorprogrammierung, sie entsteht vielmehr durch das Gehen, Bewegen, Reisen. In ihren Arbeiten thematisiert sie die urbane Alltagskultur und deren Bedeutung. Im Sinne der Spurensicherung hält sie fest, dokumentiert und interveniert aus Notwendigkeit und Selbstverständnis.

Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden e.V. ist am 18. Februar 2004 im "eigenen Haus" auf der Wilhelmstrasse 15, seit 25 Jahren räumlich losgelöst vom Museum. Das Projekt Entenhaus verknüpft dieses erfreuliche kulturpolitischen Ereignis mit dem aktuellen Wiesbadener Kunstsommer des Jahres 2004, und bildet eine Kultur-Achse entlang der Wilhelmstrasse vom Museum, Nassauischen Kunstverein, Villa Clementine, Bellevue Saal und Staatstheater mit dem temporären Skulpturen Park im Kurpark.

Die Realisierung und die Installation des Modells wurde von dem Design- und Architekturbüro AIDA, Wiesbaden durchgeführt.

Ella Ziegler / Entenhaus, 2004

 

kuratiert von Elke Gruhn